Die neue Ampelkoalition will Cannabis für den privaten Gebrauch legalisieren. Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland wurde zwischen den Ampel Parteien SDP, Grüne und FDP im Koalitionsvertrag vereinbart. Was das für den Besitz, Konsum, Kauf und Anbau für Privatpersonen bedeutet, haben wir in diesem Beitrag kurz zusammengefasst. Was wird jetzt erlaubt? Was ist noch verboten? Wir klären auf!
Bereits 2016 plante die deutsche Regierung Cannabis für den medizinischen Gebrauch zu legalisieren. Das Gesetz "Cannabis als Medizin" wurde am 10.03.2017 eingeführt. Die neue Bundesregierung bestehend aus SPD, Grüne und FDP will aber noch einen Schritt weiter gehen: Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland soll nun auch den privaten Konsum umfassen. Im Koalitionsvertrag von SPD, Grüne und FDP wird dieses Thema nur sehr knapp angeschnitten. Konkret wurde die Ampel Regierung bisher jedoch noch nicht. Im besagten Absatz heißt es nur "Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein. Dadurch wird die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet."
Klar ist also, dass der Konsum zu Genusszwecken in Zukunft erlaubt sein wird. Allerdings ist noch nicht klar, wie dies genau aussehen wird. Der Verkauf von Cannabis wird nur über entsprechend lizenzierte Geschäfte stattfinden. Dies bedeutet auch, dass der Handel einer staatlichen Aufsicht unterliegt und strenge Qualitätskontrollen durchgeführt werden, wie es bereits bei Tabak und Alkohol der Fall ist. Ob die Bezeichnung "Erwachsene" auch dem Begriff des Volljährigen zuzuordnet ist oder mit einer anderen Altersgrenze versehen wird, bleibt an dieser Stelle noch abuzwarten.
Wie lange es dauert, bis Cannabis in Deutschland legal konsumiert werden darf ist derzeit noch unklar. Bei einem durchschnittlichen Gesetzgebungsverfahren von 175 Tagen ist eine Legalisierung im Jahr 2022 möglich. Es ist jedoch anzumerken, dass die neue Ampel-Regierung noch keinen endgültigen Plan angekündigt hat. Es ist möglich, dass dieser Prozess länger dauern wird - schließlich haben die Diskussionen über die Einzelheiten des Gesetzes noch nicht einmal begonnen.
Um die Folgen der Legalisierung abschätzen zu können hat die Ampel eine begrenzte Legalisierungsfrist von 4 Jahren beschlossen. Nach dieser Zeit sollen die Auswirkungen des Gesetzes evaluiert und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergriffen werden. Dies wurde beschlossen, um übermäßigen Konsum und Abhängigkeit zu verhindern. Außerdem hofft man, dass die Legalisierung zu einem Rückgang der Kriminalitätsrate im Zusammenhang mit dem kontrollierten Verkauf und Kauf von Cannabis führen wird.
Die Regierung plant die Legalisierung von Cannabis in Deutschland, um den illegalen Vertrieb von Cannabis einzudämmen und gleichzeitig den missbräuchlichen Konsum zu verhindern. Die Regierung hofft, dass eine kontrollierte Abgabe zu einem Rückgang der Kriminalitätsrate führt, die im Zusammenhang mit dem Kauf und Verkauf von Drogen steht. Darüber hinaus werden durch die Cannabisindustrie neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen geschaffen. Rund 4,7 Millarden Euro an zusätzlichen, jährlichen Steuereinnahmen werden von der Cannabisindustrie (laut Hanfverband) erwartet - sehr zur Freude der Ampel Koalition, deren Klimaprojekte einen Kapitalbedarf haben, welcher weit über die aktuell durch die Schuldenbremse gesetzten Grenzen hinaus reicht.
Wo kann man Cannabis nach der Legalisierung kaufen? Das "Wo" ist noch nicht vollständig geklärt. Im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP heißt es, dass Cannabis nur in lizenzierten Geschäften erworben werden kann, aber es wird nicht angegeben, welche diese Geschäfte sein werden. Eine kontrollierte Abgabe könnte zum Beispiel über Apotheken oder lizenzierte Tabakläden möglich sein.
Wie viel ein Gramm Cannabis in lizenzierten Geschäften kosten wird, ist derzeit nicht bekannt. Der Koalitionsvertrag sieht nur eine begrenzte Legalisierung für 4 Jahre vor mit einer kontrollierten Abgabe. Es gibt derzeit noch keine Hinweise von der Regierung, in welchem Rahmen sich die Preise in etwa bewegen werden.
Der Anbau einer eigenen Cannabis Pflanze für den privaten Gebrauch ist in Deutschland derzeit verboten. Die neue Ampelregierung stellte den Anbau für den Eigenbedarf auch nicht zur Debatte. Nicht zuletzt weil der Staat den kontrollierten Konsum testen möchte, wird das wahrscheinlich bis auf Weiteres so bleiben.
Wie sieht die Zukunft aus, wenn man Cannabis raucht und dann ein Auto fährt? Die rechtliche Situation nach der Legalisierung ist noch nicht klar. Klar ist, dass Cannabis die Fahrtüchtigkeit beeinflusst. Bisher gilt der Grenzwert 1 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum. Wird dieser Grenzwert überschritten, kann dem Fahrer eine Geldstrafe oder der Entzug des Führerscheins drohen. Ob dieser Grenzwert nach der Legalisierung von Cannabis in Deutschland bestehen bleibt, ist derzeit unklar.
In einigen Staaten der USA ist Hanf schon länger legalisiert. Die Staaten Colorado und Washington waren die ersten, die Hanf 2012 legalisierten. Seitdem sind viele weitere Staaten diesem Beispiel gefolgt. In Kanada ist der Cannabiskonsum seit Oktober 2018 legal.
Cannabis ist der berauschende Wirkstoff des Hanfs. Es handelt sich um eine weiche Droge, die zur Abhängigkeit führen kann. Der wichtigste psychoaktive Wirkstoff in Cannabis ist THC (Tetrahydrocannabinol). Der Konsum des Rausch Mittels kann zu einer Beeinträchtigung des Urteilsvermögens, einer verzerrten Wahrnehmung und einem Gefühl der Euphorie führen. Vor allem der Rausch den Letzteres verursacht, verleitet auch häufig Jugendliche und leider sogar vereinzelt Kinder zum Konsum. Auf langfristige Sicht kann Cannabis auch die kognitiven Fähigkeiten und das Gedächtnis beeinträchtigen. Cannabis beeinträchtigt das Urteilsvermögen, die Aufmerksamkeitsspanne und die motorischen Fähigkeiten.
Cannabis wird in den meisten Fällen durch Rauchen konsumiert, zum Beispiel in Form von Zigaretten oder Joints. Man kann Cannabis aber auch essen. Manchmal wird es zu einem Pulver gemahlen und dann in Kuchen oder Keksen gebacken - oft mit Milchschokolade oder Haselnüssen - sogenannten Hasch-Brownies.
Nach dem Konsum von Hanf kann der Rausch unterschiedliche Auswirkungen zeigen. In den meisten fällen überwiegen euphorische und Stimmungsaufhellende Wirkungen. Intensive visuelle und akustische Wahrnehmung werden ebenso häufig als Wirkungen genannt, wie Entspannung und ein Gefühl der Ruhe. In den meisten Fällen setzt zudem ein stark gesteigerter Appetit mit ein.
Doch auch negative Wirkungen sind möglich. Dann erleidet der Betroffene Zustände von Angst, Furcht, Unruhe oder Verwirrung. Paranoia und Verfolgungswahn sowie ein vollständiger Verlust der Orientierung sind ebenfalls möglich.
Insbesondere unerfahrene Konsumenten von Cannabis sind anfällig für negative Auswirkungen. Sie haben in der Regel keine Ahnung, wie stark die berauschende Wirkung der Droge ist und welche Art von Erfahrungen sie erwarten können. Dies kann zu unangenehmen Überraschungen führen.
Die mit dem Cannabiskonsum verbundenen Risiken sind vielfältig. Darüber hinaus zur Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten und des Gedächtnisses kann Cannabis auch zur Abhängigkeit führen. Häufiger und langfristiger Konsum kann auch zu psychischen Problemen wie Schizophrenie führen.
Wie bei anderen Drogen sind auch nach dem Konsum von Hanf Überdosierungen möglich. Wenn man zu viel Cannabis raucht oder isst, dann kann dies zu unangenehmen Zuständen wie Übelkeit und Erbrechen führen. Manchmal treten auch Halluzinationen auf. In seltenen Fällen können auch psychotische Symptome wie Orientierungslosigkeit und Wahnvorstellungen auftreten. Es gibt keine tödliche Überdosierung von Cannabis